Indoor-Fishfarming
Indoor-Fishfarming
Geplant ist der Aufbau von Aquakulturen auf Basis von Algen oder Wasserhyazinthen (Eichhornia) als Produzenten.
Folgende Verfahren sind geplant:
Teichwirtschaft
In meist künstlich angelegten Teichen werden die Fische in sehr niedrigen Besatzdichten gehalten. Umwelteinflüssen ist schwer entgegenzuwirken. Die Teichwirtschaft wird überwiegend im Bereich der Limnologie eingesetzt, aber auch künstlich angelegte Teiche in Küstenregionen werden betrieben. Die Teichwirtschaft wird bereits seit Jahrhunderten betrieben.
Geschlossene Kreislaufanlagen
Von einer geschlossenen Kreislaufanlage spricht man, wenn die Fische in einem System mit einem täglichen Wasseraustausch von <10% der Beckenvolumen unter optimalen und kontrollieren Bedingungen in hoher Besatzdichte leben.
Beide Verfahren sind Aquakulturmethoden, d.h. es findet eine Produktion von Fischen unter kontrollierten bzw. teilkontrollierten Bedingungen statt. Die geschlossenen Kreislaufanlagen sind unter allen ökologischen und ökonomischen Gesichtspunkten als zukunftsweisend zu bezeichnen.
Wels-Indoorfishing ist geplant, wenn genügend Abwärme aus BHKW zur Verfügung steht.
Die Vorteile der geschlossenen Kreislauftechnologie (recirculating aquaculture) sind:
-
Sehr geringer Wasserverbrauch: Durch die Wasserzirkulation in der Anlage, in der das Wasser durch mechanische und biologische Stufen gereinigt wird, ist die Menge an Frischwasser sehr gering. Je nach Anlagentyp und Fischart wird eine Minimierung der Wassermenge bis zum Faktor 1000 erreicht.
-
Standortungebundenheit: Aufgrund der sehr geringen Wassermengen, die in einer Kreislaufanlage benötigt werden, ist die Anlage nicht an einen Standort mit großen Wasserkapazitäten gebunden. Auch können Meerwasserkreislaufanlagen im Binnenland installiert werden. Das benötigte Frischwasser kann künstlich aufgesalzen werden.
-
Kontrolle der Wasserqualität: Durch das geschlossene System ist eine ständige Kontrolle der Wasserqualität möglich. Man ist von Umwelteinflüssen, die bei einer Nutzung von freien Gewässern unabdingbar sind, unabhängig. Durch die installierte Technik z.B. Sauerstoffzufuhr kann auf die Wasserqualität jederzeit Einfluss genommen werden.
-
Kontrolle der sehr geringen Schmutzwassermengen: Die Abwassermengen, die in einer Kreislaufanlage anfallen, sind sehr gering und können kontrolliert behandelt werden. Eine Belastung der Umwelt besteht nicht. Ein Einleiten von belastetem Wasser in offene Gewässer ist nicht notwendig. Der Begriff Abwasser muss zusätzlich beschrieben werden. Hierbei handelt es sich um rein biologisch belastetes Wasser, welches z.B. über Sickerbeete, künstliche Teiche oder Verdunstungsanlagen entsorgt werden kann. Eine "medikamentöse" Belastung des Wassers ist in einer Kreislaufanlage aufgrund der biologisch arbeitenden Filter nicht möglich.
-
Schlammzurückhaltung: In einer geschlossenen Anlage wird durch einfache mechanische Einbauten der Schlamm zurückgehalten, der aufgrund der Stoffwechselprodukte (Biomasse, die bei der Umsetzung der gelösten Stoffe im Biofilter entsteht) und nicht aufgenommener Futterreste entsteht. Die Umwelt wird nicht belastet. Der Schlamm weist keinerlei chemische Belastung auf und kann landwirtschaftlich entsorgt werden.
-
Fernhalten von Krankheiten: In einer geschlossenen Kreislaufanlage könne keine Krankheiten durch äußere Einflüsse eingebracht werden. Bei dem Wasser, das der Anlage zugeführt wird, ist man nicht auf natürliche Gewässer angewiesen. In offenen Teichanlagen hingegen können Krankheitserreger durch Wasservögel von einem Teich zum anderen übertragen werden.
-
Verkürzte Produktionszyklen: Die Produktionszyklen in geschlossenen Aquakulturanlagen werden durch optimale Hälterungsbedingungen verkürzt. Insbesondere die optimalen Temperatur- und Futterbedingungen lassen die Tiere sehr schnell und gut wachsen. Aufgrund des geringen Wasserbedarfs ist es energetisch möglich, konstant hohe Wassertemperaturen zu halten.
-
Containment verhindert Entkommen: In einer geschlossenen Kreislaufanlage können bedenkenlos auch exotischere, nicht-heimische Arten gehalten werden. Durch die Bauart einer Kreislaufanlage (Hälterung, mechanischer und biologischer Filter) besteht für die Fische keine Möglichkeit des Entkommens. Aus energetischen Gründen werden Kreislaufanlagen in geschlossenen Hallen installiert, was zusätzlich ein Entkommen der Fische verhindert.
-
Gleichmäßige und kontrollierte Produktionsbedingen: Durch die Unabhängigkeit der Anlage von äußeren Faktoren ermöglicht die Technologie gleichmäßige und kontrollierte Produktionsmethoden. Eine sogenannte "gläserne Produktion" ist möglich, da alle Faktoren beeinflussbar und nachvollziehbar sind. Insbesondere gilt dies für die Wasserqualität und das eingesetzte Futter. Weiterhin kann man in einer geschlossenen Kreislaufanlage unabhängig von den in der Natur vorgegebenen jahreszeitlich schwankenden Faktoren Fische "produzieren". Man kann die Fische nach positiver Marktsituation und nicht nach Fangsituation anbieten.
-
Einsatz von Antibiotia ist nicht möglich: In einer geschlossenen Kreislaufanlage wird das Kreislaufwasser zum einen mechanisch von Feststoffen befreit, zum anderen werden die gelösten Kreislaufwasserinhaltstoffe durch eine biologische Stufe aufgezehrt. In diesem Biofilter werden Bakterienkulturen angesiedelt, die auch in natürlichen Gewässern vorkommen. Beim Einsatz eines Antibiotikums würde die Biologie im Filter zerstört und die gelösten Inhaltstoffe könnten nicht mehr umgesetzt werden. Innerhalb kürzester Zeit wären die Fische in der Anlage nicht mehr lebensfähig. Der Einsatz von Antibiotika ist somit in einer geschlossenen Kreislaufanlage vollkommen ausgeschlossen.
Die Nachteile der geschlossenen Kreislauftechnologie sind:
- Hohe Investitions- und Betriebskosten: Im Vergleich zur herkömmlichen Aquakultur, wie Teich-, Netzgehege- und z.T. auch Durchlaufanlagen sind hohe Investitionskosten erforderlich. Eine geschlossene Kreislaufanlage setzt sich aus maschinentechnischen-, baulichen und elektrotechnischen Komponenten zusammen. Die Investitionskosten von Kreislaufsystemen variieren bei verschiedenen Anlagesystemen sehr stark und können z.B. durch eine Nutzung von bestehenden Gebäudekapazitäten verringert werden. Auch die im Vergleich mit der Fischerei oder historischen Verfahren hohen Betriebskosten lassen sich durch einfache und robuste Technik reduzieren und werden stark von den Personal- und Investitionskosten beeinflußt.Jede Form der Aquakultur wird beim Kostenvergleich letztendlich mit der Fischerei im herkömmlichen Sinn verglichen und der Preis des Produktes bestimmt die Rentabilität einer Fischzuchtanlage, so dass zur Zeit nur hochpreisige Fische für die Aquakultur in Frage kommen.
- Technisch komplexer: Eine geschlossene Kreislaufanlage ist technisch komplexer und je nach Anlagentyp technisch und biologisch störanfälliger als naturnahe Systeme. Der Betreuungsaufwand einer geschlossenen Kreislaufanlage ist derzeit noch höher als z.B. bei einer Teichwirtschaft.
- Höhere Personalqualifikation: Durch den intensiven Einsatz von Technik ist eine höhere Qualifizierung des Personals notwendig, um die Anlage sicher und zuverlässig zu betreiben. Dies kann und sollte jedoch ebenso als Vorteil für die Schaffung hochqualifizierter Arbeitsplätze gesehen werden.